Zu Beginn der Sommerferien in NRW machten sich 21 Schülerinnen und Schüler auf dem Weg nach Bonn, um an der diesjährigen Schülerakademie Physik/Astronomie teilzunehmen. Alle freuten sich, in der Woche ihrem Interesse für die Naturwissenschaften und insbesondere für die Physik nachgehen zu können. Für manche von ihnen ging es auch darum, sich über die Physik als mögliches Studienfach und den Studienstandort Bonn zu informieren.
Die Woche bestand aus einer bunten Mischung aus Vorträgen, eigenem Experimentieren, Laborführungen und Exkursionen.
Nach ein paar begrüßenden und motivierenden Worten von Professor Klaus Desch begann das Programm wie auch in den vergangenen Jahren mit einem Einführungsvortrag, in dem Dr. Frank Vewinger erklärte, wie mit Hilfe von Laserstrahlen Atome gefangen und gespeichert werden können. Danach führten die Teilnehmenden am Montagmorgen in Kleingruppen unterschiedliche Praktikumsversuche aus dem Bachelor-Studium durch. Unter Betreuung von Studierenden der Universität Bonn untersuchten sie Eigenschaften des Lichtes, bauten einen Laser oder beschäftigten sich mit Themen aus der Atomphysik. Am Nachmittag werteten sie ihre Daten aus, bevor bei einer Vorführung modernster Mikroskope Eindrücke in die konkrete Anwendung der Physik gewonnen werden konnten. Ein Grillabend mit gemütlichem Beisammensein der Schülerinnen und Schüler, vieler Betreuenden sowie ehemaliger Teilnehmenden der Schülerakademie, die inzwischen in Bonn ihr Physikstudium aufgenommen haben, rundete den Tag ab.
Am Dienstagmorgen präsentierten die Schülerinnen und Schüler die physikalische Grundlagen und Ergebnisse der verschiedenen Experimente der gesamten Gruppe - ob mit Hilfe eines Flipcharts, an der Tafel oder mit einer digitalen Präsentation - sie meisterten alles mit Bravour. Anschließend konnten die Teilnehmenden bei Führungen in den Quantenoptik-Laboren des Instituts für Angewandte Physik den Profis über die Schulter schauen.
Der Dienstagnachmittag stand ganz im Zeichen der Astronomie. PD Dr. Jürgen Kerp vom Argelander-Instituts für Astronomie gab den Schülerinnen und Schülern im Rahmen eines Vortrags einen Einblick in die optische Astronomie als Vorbereitung für den praktischen Teil im AIfA, der am Freitag folgen sollte.
Radioastronomische Messungen am Astropeiler Stockert waren am Mittwoch auf dem Programm. Das erste Radioteleskop Deutschlands, das von einem Förderverein betrieben wird, wird insbesondere dazu genutzt, Schülerinnen und Schülern sowie Studentinnen und Studenten einen ersten Einblick in die Radioastronomie zu ermöglichen. Das Team des Radioteleskops führte die Schülerinnen und Schüler durch die Anlage des Astropeilers und erklärte die Funktionsweise des Teleskops. Anschließend konnten die Teilnehmenden selber Beobachtungen mit dem 25-m Spiegel durchführen und die 21-cm-Linie des atomaren Wasserstoffs im Universum vermessen.
Am Donnerstag ging es mit einem ganztägigen Workshop zur Hadronenphysik weiter. Betreut durch Forschende und Studierende konnten die Schülerinnen und Schüler selber Daten des CBELSA/TAPS Experimentes am Bonner Beschleuniger ELSA analysieren und angeregte Zustände des Protons untersuchen. Das Programm wurde ergänzt durch Führungen in den Labors der Arbeitsgruppen im Forschungs- und Technologiezentrum Detektorphysik sowie der Vorstellung des Netzwerks Teilchenwelt.
Beim am Dienstag vorbereiteten experimentellen Teil der optischen Astronomie konnten die Schülerinnen und Schüler am Freitag Vormittag unter Anleitung von Dr. Malte Tewes selbstständig Daten des Weltraumteleskops Gaia zur Andromeda-Galaxie auswerten. Neben der Datenauswertung konnten auch das optische Teleskop sowie radioastronomische Messinstrumente auf dem Dach des AIfAs besichtigt werden. Die Live-Beobachtung der Venus mit dem optischen Teleskop war ein weiteres Highlight an diesem Vormittag.
Eine Studienberatung durch Dr. Eckhard von Törne schloss am Freitag das "wissenschaftliche Programm" der Veranstaltung ab. Anschließend konnten die Teilnehmenden Feedback zu der Woche geben, bei der Zubereitung von frisch gemachtem Stickstoff-Eis helfen und dieses in gemütlicher Runde genießen.
Beim Eis-Essen aber auch bei vielen anderen Gelegenheiten wie z. B. dem Grillen am Montagabend, dem Mittagessen in der Mensa und auch der Busfahrt zum Stockert konnten die Schülerinnen und Schüler mit Studierenden sowie Dozentinnen und Dozenten der Universität Bonn ins Gespräch kommen, sich über das Studium der Physik informieren und Fragen aller Art stellen.
Zahlreiche Mitarbeitende und Studierende der Bonner Physik und Astronomie haben sich an der Organisation und Durchführung der Schülerakademie beteiligt. Ohne dieses Engagement wäre eine solche Veranstaltung im Uni-Alltag nicht durchführbar. Vielen Dank an dieser Stelle an alle, die hier mitgeholfen haben!
Die Teilnehmenden haben sich während der Veranstaltung zu einer tollen und sehr aktiven Gruppe zusammengefunden, mit der wir viel Spaß hatten! Wir wünschen Euch noch schöne Sommerferien und hoffen, die eine oder den anderen bald wieder an der Universität Bonn begrüßen zu dürfen.